Lehrveranstaltungen
Sommersemester 2022
CO | Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten: Die Verfassung des Marktes |
Seit einigen Jahren gehört es zum guten Ton der Rechtskritik, bestimmte Institutionen (z. B. unabhängige Zentralbanken) und Rechtsinstitute (z B. das geistige Eigentum oder das Antidiskriminierungsrecht) als „neoliberal“ oder „marktliberal“ zu bezeichnen. Dem liegt die Vorstellung zugrunde, dass der „Markt“, d.h. ökonomische Interessen und Akteure, unser Rechtssystem und seine Verfassung prägen – und nicht umgekehrt. Was genau ist damit gemeint? Verfassen Märkte und Marktakteure tatsächlich unsere Verfassung? Wie verfasst umgekehrt unser Verfassungsrecht ökonomische Märkte? Was genau macht ein juristisches Argument, ein rechtliche Verfahren oder eine Institution neoliberal? Diesen Fragen will das Seminar anhand ausgewählter Texte aus dem Kanon des Ordo- und Neoliberalismus ebenso wie ihrer Kritik nachgehen. Im Mittelpunkt steht der Erwerb von zentralen Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens, um eigene wissenschaftliche Texte verfassen zu können: Textanalyse, mündliche Präsentation und schriftliche Auseinandersetzung durch kurze eigene Texte sollen im Seminar geübt werden. Nach einem einführenden Teil können und sollen die Studierenden selbst Themenwünsche und Lektürevorschläge einbringen
Um eine kurze Voranmeldung per Email wird gebeten.
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wöchentlich Montag, 18 - 20 Uhr
UL 9, R. 210 |
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CO |
Kolloquium: Verrechtlichung der Politik – Politisierung des Rechts? |
Die moderne Verfassung beruht nach einer berühmten These von Niklas Luhmann auf einer Doppelbewegung von Politisierung des Rechts und Verrechtlichung der Politik: Die Bindung der Politik an das Recht der Verfassung ist die andere Seite der politischen Änderbarkeit des modernen Gesetzesrechts. Im Alltag sind die Grenzen zwischen Recht und Politik fließend und werden täglich in Gerichten, Verwaltungsbehörden und Parlamenten neu verhandelt. Gerichtsverfahren etwa gelten als Inbegriff der Verrechtlichung und doch werden sie im Rahmen strategischer Prozessführung für politische Zwecke eingesetzt. Seit langem gehört die Forderung nach einer „stärkeren Politisierung“ rechtlicher Fragen zu einer bestimmten Form der Rechtskritik. Was aber heißt es, eine Frage „zu politisieren“? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Recht und Politik? Sind Grundrechtsbehauptungen politisch? Wo haben politische Argumente im demokratischen Verfassungsstaat ihren Platz und wo nicht? Diesen Fragen will das Seminar anhand ausgewählter Phänomene wie dem Streit um die Verfassungsgerichtsbarkeit, dem Verwaltungsermessen, der Stellung unabhängiger Zentralbanken oder dem Status von Grundrechtsbehauptungen nachgehen. Dabei sollen Texte von Hannah Arendt, Niklas Luhmann, Jeremy Waldron, Dieter Grimm, Wolfgang Streeck, Friedrich Hayek, Christoph Menke u. a. gelesen werden.
Um eine kurze Voranmeldung per Email wird gebeten.
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wöchentlich Montag, 16 - 18 Uhr
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Wintersemester 2021/22
CO | Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten: Meinungsfreiheit und Free Speech in der Kontroverse |
Die wissenschaftliche Analyse von Gerichtsentscheidungen und wissenschaftlichen Texten, auch aus anderen Verfassungsordnungen, gehört zu den unverzichtbaren Schlüsselqualifikationen rechtswissenschaftlichen Arbeitens. Die Veranstaltung will durch die Lektüre und Diskussion von ausgewählten Entscheidungen des amerikanischen Supreme Court und klassischen und aktuellen theoretischen Texten von John Stuart und Jürgen Habermas bis hin zu Judith Butler in das verfassungsvergleichende wissenschaftliche Arbeiten am Beispiel aktueller Probleme der Meinungsfreiheit einführen. Im Mittelpunkt steht der Erwerb von zentralen Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens, um eigene wissenschaftliche Texte verfassen zu können: Textanalyse, mündliche Präsentation und schriftliche Auseinandersetzung durch kurze eigene Texte sollen im Seminar geübt werden. Nach einem einführenden Teil können und sollen die Studierenden selbst Themenwünsche und Lektürevorschläge einbringen. Moodle-Kurs: https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=106842 Die Veranstaltung beginnt wegen des dies academicus erst am 25. Oktober 2021.
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wöchentlich Montag, 18 - 20 Uhr
BE 2, R. E34 |
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AG | Modul Ö III |
Die Arbeitsgemeinschaften im "Modul Öffentliches Recht III" setzen sich zusammen aus der Arbeitsgemeinschaft "Europarecht" (1 SWS) und der Arbeitsgemeinschaft "Staatsrecht mit Bezügen zum Völker- und Europarecht" (1 SWS).
Die Veranstaltung beginnt wegen des dies academicus erst am 25. Oktober 2021. |
wöchentlich Montag, 12 - 14 Uhr
UL 6, R. 2094 (Hauptgebäude) |